Manifestazioni

[in tedesco] Symposium

Kunst und Psychiatrie



Kreative Schöpfungen von psychisch Erkrankten finden seit langer Zeit Interesse sowohl bei Kunstschaffenden als auch aufseiten der Kunstgeschichte und der Psychiatrie. So etablierten sich im Lauf des 20. Jahrhunderts spezialisierte Sammlungen wie diejenige des Heidelberger Psychiaters und Kunsthistorikers Hans Prinzhorn (1886–1933) oder die von Jean Dubuffet initiierte Collection de l’Art Brut, die 1975 – im Gründungsjahr der Adolf Wölfli-Stiftung am Kunstmuseum Bern – als Schenkung nach Lausanne gelangte und 1976 für das Publikum geöffnet wurde. Jüngst haben Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekte der Beschäftigung mit dem Schaffen von Psychiatriepatienten neue Impulse verliehen.


Kunst und Psychiatrie
Aloïse Corbaz, Dans le Manteau Impérial de Marie Stuart Médicis (Ausschnitt), 1946, Farb- und Bleistift auf Papier, 58 x 45 cm, © Fondation Aloïse, Chigny, Foto: Collection de l’Art Brut

2013 erstellte SIK-ISEA in Zusammenarbeit mit der Fondation Aloïse erstmals einen Œuvrekatalog einer Schweizer Art-Brut-Künstlerin, Aloïse Corbaz, als Online-Werkverzeichnis, ein am Institute for Cultural Studies in the Arts der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) angesiedeltes Projekt dokumentiert bisher kaum bekannte Werke von Patienten aus psychiatrischen Anstalten der Schweiz seit 1850. Und mit der 2014 präsentierten Aufarbeitung des bislang unzugänglichen Spätwerks von Max Gubler, das in der Zeit seiner wiederholten Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken entstanden ist, wurde ein weiterer Beitrag zum Verständnis künstlerischer Schaffensprozesse von psychisch Erkrankten geleistet.

Mit der geplanten Tagung sollen die Ergebnisse der jüngsten Forschungsinitiativen zur Diskussion gestellt und zugleich grundlegende Fragen aufgeworfen werden.

Parallel dazu findet in der französischen Schweiz ein internationales Kolloquium zu einem verwandten Thema statt: Actualité et enjeux critiques de l’Art Brut, 3.–4. November 2016, organisiert von der Collection de l’Art Brut und der Faculté des lettres der Université de Lausanne (UNIL/Fdi); Informationen unter www.artbrut.ch und www.unil.ch/fdi 

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