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Zwischen angewandter und freier Kunst: Warja Lavaters Künstlerbücher und Symbolnotationen. Werkgenese und Wirkungsästhetik


Wann: 9. Juni 2021, 18.00 Uhr
Wo: Die Veranstaltung findet online statt

 

Um Anmeldung bis am 3. Juni 2021 wird gebeten an sik@sik-isea.ch. Der Link zur Veranstaltung wird kurz vor deren Durchführung verschickt. Die Teilnahme ist kostenlos. 


Vortrag von lic. phil. Carol Ribi, Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin


Zwischen angewandter und freier Kunst: Warja Lavaters Künstlerbücher und Symbolnotationen. Werkgenese und Wirkungsästhetik
Warja Lavater, Blanche Neige : d’après un conte (Detail), 1973, Aquarellfarbe auf Büttenpapier, Leporello, 16,4 x 10,5 cm, Zentralbibliothek Zürich, © 2021, ProLitteris, Zurich, Foto: SIK-ISEA, Zürich (Martin Stollenwerk)

Gestützt auf die Forschung mit Dokumenten, unter anderem aus dem Schweizerischen Kunstarchiv, beleuchtet der Vortrag von Carol Ribi Warja Lavaters Schaffen im Spannungsverhältnis zwischen «angewandter Grafik» und freier Kunst. Warja Lavater (1913–2007) war eine international bekannte Schweizer Grafikerin, Illustratorin und Malerin. Ihre Künstlerbücher – die sogenannten Folded Stories – wurden 1962 erstmals vom Museum of Modern Art in New York und der Basilius Presse Basel sowie nach 1965 von Adrien Maeght in Paris als nummerierte und signierte Lithografien herausgegeben. Das in den 1960er-Jahren sich etablierende Format des Künstlerbuches diente Lavater dazu, ihre Bilderschrift – die sogenannten Sing-Song-Signs – zu entwickeln. In Anlehnung an typografische und lautmalerische Experimente der Avantgarde des 20. Jahrhunderts betonte sie das Zusammenspiel von Bild, Klang und Faltbuch. Dabei gelang es ihr auf eigenständige Art und Weise, die bereits in den Schriften von Robert Delaunay, Wassily Kandinsky oder Paul Klee in metaphorischer Weise angetönten Konzepte des «Bildklangs» und «Bildrhythmus» auszuarbeiten und eine genuine Form des visuellen Erzählens zu entwickeln.

 

In der von Carol Ribi kuratierten Ausstellung Warja Lavater: Sing-Song-Signs & Folded Stories sind Warja Lavaters Kunstwerke noch bis zum 19. Juni 2021 in der Schatzkammer der Zentralbibliothek Zürich im Predigerchor zu besichtigen.