Manifestazioni

[in tedesco] Archivist’s Choice

Nachlass des Kunstkritikers Walter Kern (1898–1966): Korrespondenz mit Schweizer Kunstschaffenden


Wann: 4. Februar 2014, 18.00 Uhr
Wo: SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32 (Nähe Kreuzplatz), CH-8032 Zürich

 

Die Teilnahme ist kostenlos. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Die Platzzahl ist beschränkt.


In der Präsentation zeigt lic. phil. Michael Schmid (Leiter des Schweizerischen Kunstarchivs) eine Auswahl von Künstlerbriefen an den Kunstkritiker, (Kunst-)Schriftsteller und Künstler Walter Kern.


Nachlass des Kunstkritikers Walter Kern (1898–1966): Korrespondenz mit Schweizer Kunstschaffenden

Walter Kern, der die Kritiken und Monografien zur Schweizer Kunst neben seiner Arbeit als Werbe- und Verkaufsberater (1928–30, 1944–53), als Verkehrsdirektor von Davos (1930–1943) und als Geschäftsleiter der Buchdruckerei Winterthur (1953–64) verfasste, fragte die Kunstschaffenden häufig um Reproduktionen ihrer Werke an, er schickte ihnen einen Fragebogen, besprach ästhetische Fragen und versorgte sie mit Belegexemplaren von Büchern und Artikeln.

Aus einigen Kontakten wurden innige Freundschaften, viele Briefe sind Zeugnisse dieser Begegnungen, die ihre Fortsetzung im Künstleratelier oder in gegenseitigen Einladungen fanden. Die Korrespondenz mit weit über hundert Kunstschaffenden liest sich denn auch wie ein Who is Who des Schweizer Kunstbetriebs der 1920er- bis 1950er-Jahre: Es finden sich grosse Briefkonvolute von Otto Baumberger, Walter Helbig, Oscar Lüthy, Franz Rederer und Johannes Robert Schürch. Es gibt kleinere Dossiers mit Briefen von Cuno Amiet, Max Bill, Paul Camenisch, Hans Erni, Augusto Giacometti, Hermann Huber, Karl Hügin, Rolf Iseli, Leo Leuppi, Richard Paul Lohse, Ernst Morgenthaler, Fritz Pauli, Alfred Heinrich Pellegrini, Matias Spescha oder Johann von Tscharner. Von besonderer Bedeutung ist überdies die Korrespondenz von Walter Kern mit Hans Arp und mit Kurt Schwitters. Walter Kern edierte 1930 den Gedichtband Arps «Weisst du schwarzt du», mit Schwitters war die Publikation «Veilchen» geplant. Von Arp ist noch das originale Typoskript erhalten, von Schwitters die Briefe zum – wenn auch nicht realisierten – Projekt.

Jedes Jahr besuchen einige hundert Wissenschaftler, Kuratoren, Publizisten und Sammler das Schweizerische Kunstarchiv von SIK-ISEA und arbeiten mit den Beständen der Dokumentation und des Nachlassarchivs. Besonders genutzt wird die umfassende Sammlung von Briefen, Fotografien, Skizzenbüchern, Tagebüchern sowie von Arbeits- und Ausstellungsdokumenten zur Schweizer Kunst. Das Schweizerische Kunstarchiv von SIK-ISEA bietet mit der Veranstaltungsreihe Archivist's Choice Gelegenheit, eine Auswahl besonders wertvoller Dokumente im Original kennenzulernen und aus nächster Nähe zu betrachten.