Forschungsprojekte

Kunsttechnologische Forschungen zur Malerei von Ferdinand Hodler (Teil 2)

Leitung
Karoline Beltinger
Team
Jens Stenger (ab 1.7.2016), Ester S. B. Ferreira (bis 31.1.2016), Danièle Gros, Nadim C. Scherrer, Karin Wyss
Partner
Hochschule der Künste Bern (HKB), naturwissenschaftliches Labor des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung; Katja Friese (Bern); Anita Hoess (Bern)
Autorinnen
Karoline Beltinger, Ester S. B. Ferreira, Katja Friese, Danièle Gros, Anita Hoess, Markus Küffner, Jens Stenger, Karin Wyss
Laufzeit
2009–2019
Reihe
«KUNSTmaterial», Band 5

Projektbeschrieb

Zwischen 1999 und 2005 hat SIK-ISEA rund 120 Gemälde von Ferdinand Hodler (1853–1918) systematisch kunsttechnologisch untersucht. Nachdem 2007 mit der Publikation Kunsttechnologische Forschungen zur Malerei von Ferdinand Hodler, als Band 1 der Reihe «KUNSTmaterial», bereits ein Teil der Ergebnisse der damaligen Untersuchungen publiziert wurde, wird die Auswertung der archivierten Befunde und Analysenergebnisse nun fortgesetzt. Dabei werden unter anderen folgende Aspekte berücksichtigt:

  • Hodlers Grundierungen,
  • seine Verwendung von Übertragungsgittern beim Vergrössern von Bildmotiven, von Winkelmass und Zirkel beim Porträtieren und von Netzrahmen bei der Arbeit vor dem Modell oder Motiv,
  • die Entwicklung von Pinselführung und Farbauftrag in seiner Bildniskunst,
  • die Entwicklung einer «zweiten Handschrift», die sich Hodler beim Schaffen weiterer Fassungen oder Repliken desselben Motivs aneignete,
  • der Inhalt seines Malkastens,
  • die Pigmente in seinen Farbschichten,
  • die Verwendung von Metallpulver als Beimischung zu Farben oder in Überzügen bei Hodler und einigen seiner Zeitgenossen.

Links: Ferdinand Hodler, Der Frühling (1. Fassung), 1900/1901, Detail mit Schulter des Knaben. Rechts: Ferdinand Hodler, Der Frühling (2. Fassung), 1904/1905, dasselbe Detail

Der Vergleich der beiden oben abgebildeten Details zeigt die unterschiedliche Malweise bei der ersten Ausführung und späteren Fassungen im Werk von Ferdinand Hodler: Links ist die Farbe mit schmalen Palettmessern aufgetragen, nur die Konturen sind mit dünnflüssiger Farbe und Pinseln ausgeführt. Rechts ist die Ausführung schematisch und wenig malerisch; auf fliessende Farbübergänge hat Hodler ganz verzichtet.

Parallel zu diesen Untersuchungen werden, gemeinsam mit der kunsthistorischen Forschung im Rahmen des Projekts Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde, Chronologie- und Echtheitsfragen bearbeitet.

 

Das Projekt wurde unterstützt von:

  • Max Kohler Stiftung, Zürich
  • Swiss Re, Zürich
  • Öffentliche und private Sammlungen (durch die Leihgabe von Gemälden)
  • Sowie von einer Stiftung, die anonym bleiben möchte