Forschungsprojekte

Sophie Taeuber-Arp. Catalogue raisonné

Leitung
Tabea Schindler, Franz Müller
Beiträge
Franz Müller, Chiara Jaeger, Walburga Krupp, Simona Martinoli, Anna Schrader, Jana Teuscher u. a.
Partner
Fondation Arp, Clamart (Frankreich); Fondazione Marguerite Arp, Locarno-Solduno (Schweiz); Stiftung Arp e. V., Berlin (Deutschland); Walburga Krupp
Laufzeit
2025–2029
Reihe
Œuvrekataloge Schweizer Künstler und Künstlerinnen, Band 34

Sophie Taeuber-Arp (Davos 1889 – Zürich 1943) ist eine in der Fachwelt längst anerkannte und seit Jahrzehnten breit rezipierte Pioniergestalt der klassischen Moderne, nicht nur in der Schweiz, sondern in Europa. Sie war Teil der Zürcher Dada-Bewegung und spielte in der internationalen, konstruktivistisch ausgerichteten Avantgarde der Zwischenkriegszeit eine prägende Rolle. Taeuber-Arp wirkte im Bereich der angewandten Kunst, ihr kunstgewerbliches Schaffen umfasst textile Werke, Möbeldesign, Wohnaccessoires und Theatermarionetten. Zudem war sie in der Architektur und Innenarchitektur tätig. Als freie Künstlerin beschäftigte sie sich mit den Medien Zeichnung, Malerei und Skulptur. Ausserhalb des Gebiets der bildenden Kunst wären der moderne Tanz, die Publizistik und die Kunstpädagogik zu nennen. Alle diese Wirkungsfelder hängen zusammen, nicht nur in ästhetischer Hinsicht, und sind ohne Taeuber-Arps Ausbildung und frühes Schaffen im Bereich der Textilgestaltung, insbesondere der Stickerei, nicht vollständig zu verstehen.

Der Catalogue raisonné behandelt deshalb alle Bereiche von Sophie Taeuber-Arps Œuvre, dessen Umfang auf mindestens 1200 Arbeiten geschätzt werden kann, gleichwertig. Dazu gehören auch die in Co-Autorschaft mit ihrem Mann Hans Arp (1886–1966) sowie mit den befreundeten Sonia Delaunay-Terk (1885–1979) und Alberto Magnelli (1888–1971) geschaffenen Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken. Das Projekt ist eine Kooperation von SIK-ISEA mit der Fondation Arp in Clamart, der Fondazione Marguerite Arp in Locarno und der Stiftung Arp e. V. in Berlin. Die drei Nachlassinstitutionen und Walburga Krupp, eine ausgewiesene Kennerin des Werks von Sophie Taeuber-Arp, stellen ihre reichen Archivbestände zur Verfügung und unterstützen das Team von SIK-ISEA mit ihrer Expertise. Ziel des Projekts ist ein gedruckter und ein kostenlos zugänglicher Catalogue raisonné des Gesamtwerks von Taeuber-Arp in englischer Sprache. Alle Werke werden mit einem kontextualisierenden Kommentar sowie mit ausführlichen Angaben zu Ausstellungen, Literatur und zur Provenienz versehen.

Fotograf unbekannt, Sophie Taeuber-Arp im Kostüm für die Hauseinweihungsparty des Künstlers Walter Helbig, Ascona, August 1925, Foto: Fondation Arp, Clamart

Sophie Taeuber-Arp, Motif abstrait (Bâteau et drapeau), 1917, Gouache über Bleistift auf Papier, 27 x 18 cm (Blattmass), Aargauer Kunsthaus, Aarau, Inv. D1759, Depositum der Adrien Turel-Stiftung, 2005, Foto: Jörg Müller, Aarau

Sophie Taeuber-Arp, Komposition mit abstrakten Motiven (Notizbuchumschlag), um 1917–1918, Stickerei mit Glasperlen, Metallperlen und Faden auf Stramin, 13 x 16 cm (Objektmass), Aargauer Kunsthaus, Aarau, Depositum aus Privatbesitz, Inv. D1865, Foto: Peter Schälchli, Zürich

Sophie Taeuber-Arp, Portrait Jean Arp, 1918, Holz, gedrechselt und bemalt (Ölfarbe), 25 cm (Höhe), Privatbesitz, Foto: SIK-ISEA, Zürich

Sophie Taeuber-Arp, König Hirsch, Deramo, 1918, Marionette aus Holz, gedrechselt, Messing, Brokatstoff, gefüttert, 58,5 x 14 x 10 cm, Zürcher Hochschule der Künste, ZHdK / Museum für Gestaltung, Zürich, Kunstgewerbesammlung, Foto: Umberto Romito & lvan Šuta, Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung, ZHdK

Sophie Taeuber-Arp, Ohne Titel, 1924, Wandteppich, Wolle und Baumwolle, 40 x 50 cm, Fondazione Marguerite Arp Hagenbach, Locarno, Inv. FMA 27, Foto: Roberto Pellegrini

Sophie Taeuber-Arp, Plan Aubette No 127, 1928, Gouache und Farbstift auf Papier, 123 x 99 cm (Blattmass), Musée d'art moderne et contemporain, Strasbourg, 2005, Foto: SIK-ISEA, Zürich

Sophie Taeuber-Arp, modulare Möbel, um 1929, Holz, bemalt, und die gemeinsam mit Hans Arp gestaltete Skulptur Jalon, 1938, Holz, gedrechselt und gesägt, 60 x 25 x 36 cm, Fondation Arp, Clamart, Foto: Fondation Arp, Clamart (J.-P. Pichon)

Sophie Taeuber-Arp, Six espaces à quatre petites croix, 1932, Öl auf Leinwand, 65 x 100 cm, Kunstmuseum Bern, Schenkung Marguerite Arp-Hagenbach, Meudon, 1973, Inv. G 2155, Foto: Kunstmuseum Bern

Sophie Taeuber-Arp, Relief rectangulaire, cercles découpés, rondelles sur tiges, 1936, Holz, bemalt (Ölfarbe), 60,5 x 80 x 8 cm (Objektmass), Kunst Museum Winterthur. Beim Stadthaus, Dauerleihgabe aus Privatbesitz, Inv. S.2001.8, 2001, Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)

Sophie Taeuber-Arp, Coquilles et fleurs, 1938 Holz, bemalt (Ölfarbe), 60 x 60 x 7 cm (Objektmass), Aargauer Kunsthaus, Aarau, Inv. DS1807. Depositum: Gottfried Keller-Stiftung, Bern, Foto: Jörg Müller, Aarau

Sophie Taeuber-Arp, Passion de lignes, 1941, Bleistift und Farbstift auf Papier, 42,5 x 31,8 cm (Blattmass), Aargauer Kunsthaus, Aarau, Depositum aus Privatbesitz, Inv. D1859, Foto: Peter Schälchli, Zürich