Archives on Stage
Vom Maler zum Glasmaler. Max Hunziker und die Wiederbelebung der Schweizer Wappenscheibenkunst im 20. Jahrhundert
Wann: 12. April 2016, 18.00 Uhr
Wo: SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32 (Nähe Kreuzplatz), CH-8032 Zürich
Die Teilnahme ist kostenlos. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Die Platzzahl ist beschränkt.
Referat von Angela Schiffhauer MA, Universität Freiburg, Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters
Der Zürcher Künstler Max Hunziker (1901–1976) hat neben Malereien und Grafiken ein umfangreiches Werk an Glasmalereien hinterlassen. Den Anfang seiner Tätigkeit auf dem Gebiet der Glasmalerei bildete der Auftrag zur Gestaltung eines Standesscheibenzyklus für das Rathaus Schwyz im Jahr 1941. Hunziker erhielt diesen Auftrag, obwohl er kein gelernter Glasmaler war. Wichtiger war dem Auftraggeber eine moderne künstlerische Gestaltung der Scheiben.
Wappenscheiben wurden nach altschweizerischer Tradition anlässlich von Jubiläen, politischen Bündnissen oder Hochzeiten für öffentliche und private Gebäude gestiftet. Hunziker realisierte bis 1970 neben monumentalen Glasmalereien eine Vielzahl von Wappen- und Standesscheiben, deren Gestaltung er trotz der beschränkten Variationsmöglichkeiten des Bildmotivs stetig weiterentwickelte.
Die Originaldokumente des Auftrags für den Kanton Schwyz im Schweizerischen Kunstarchiv von SIK-ISEA erlauben nicht nur einen spannenden Einblick in die Entstehung eines Werkes innerhalb von Hunzikers Œuvre, sondern sie werfen auch ein Schlaglicht auf die Wiederbelebung der schweizerischen Sitte der Scheibenschenkung sowie auf die künstlerische Erneuerung der Wappenscheibenkunst im 20. Jahrhundert.
Veranstaltungskalender Kunstarchiv 2015/2016