Der Briefwechsel der Künstler Robert Zünd (1827–1909) und Rudolf Koller (1828–1905), die heute zu den bedeutendsten Schweizer Landschaftsmalern des 19. Jahrhunderts gezählt werden, bildet den Ausgangspunkt dieses kunsttechnologischen Forschungsprojekts. Besonders in den 1860er und 1870er Jahren zeigt sich darin ein Interesse an maltechnischen Fragen, das angesichts der Gemälde der beiden Künstler durchaus überrascht und darauf hindeutet, dass es nicht etwa althergebrachte Techniken, sondern vielmehr die neusten maltechnischen Erfindungen waren, die ihnen erlauben sollten, so wie die grossen Renaissance-Künstler zu malen oder wie die niederländischen Landschaftsmalerinnen und -maler des «goldenen» 17. Jahrhunderts. Ergänzend zur Auswertung der entsprechenden Briefe sollen ausgewählte Gemälde der beiden Maler, die sie mit den darin erwähnten Techniken und Produkten schufen, technologisch untersucht und die Befunde im grösseren Kontext reflektiert werden. Die Ergebnisse des Projekts sollen als siebter Band in der Reihe KUNSTmaterial publiziert werden.