Hans Aeschbacher – homo lapicida. Eine Urgeschichte der Schweizer Nachkriegsmoderne
In Person und Werk des Schweizer Bildhauers Hans Aeschbacher (1906–1980) verdichten sich Wesen und Widerspruch der Schweizer Nachkriegsmoderne auf merkwürdige Weise: Hier trifft mythenschwere Archaik auf unbeirrbaren Fortschrittsglauben, Wirtschaftswunder und Internationalismus schwingen gemeinsam mit Reduitdenken und chauvinistischer Enge. Die Kunstfigur Hans Aeschbacher und seine Werke dienten denn auch als willkommenes Medium für die Diagnosen seiner Zeitgenoss:innen wie Max Frisch, Paul Nizon, Elisabeth Feller, Friedrich Dürrenmatt, Ludwig Hohl und vielen mehr. Einige Namen sind geblieben, die Diskurse sind vergessen, Aeschbachers Skulpturen stehen heute erratischen Menhiren gleich im Stadtraum.