Die Kunst der Illustration
Das Verhältnis von Text und Bild ist eines der ältesten Themen der Kunstgeschichte. Mit der Illustration rückt die Tagung eine besondere Art der Wort-Bild-Beziehung in den Fokus: Einerseits erscheint das Bild hier als nachgeordnet, andererseits führt es über das in Worten Ausgedrückte hinaus, indem es «hell macht», «erleuchtet» (lat. illustrare / in-lustrare, die protoindoeuropäische Wurzel *leuk- für Licht, Helligkeit enthaltend). Im 19. Jahrhundert wurde die Illustration durch die Zeitschriften zum Massenphänomen – im Auftrag der Verlage entstanden Unmengen an Bildern, die die Erzählungen attraktiver machten oder der Information und Belehrung dienten. Auch die Literaturillustration erlebte ab Mitte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn der Moderne mit Arts and Crafts, Art Nouveau und Jugendstil eine Blütezeit. SIK-ISEA nimmt den Abschluss des Forschungsprojekts «Félix Vallotton illustrateur» zum Anlass für diese Tagung.