Wann: 25. November 2014, 18.00 Uhr
Wo: SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32 (Nähe Kreuzplatz), CH-8032 Zürich
Die Teilnahme ist kostenlos. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Die Platzzahl ist beschränkt.
In der Präsentation zeigt lic. phil. Deborah Favre, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Schweizerischen Kunstarchivs, eine Auswahl von Briefen Fritz Paulis an seine Familie und Freunde.
Fritz Pauli (1891–1968) weckte mit seinen Radierungen bereits in jungen Jahren das Interesse Albert Weltis, der ihn Peter Halm in München, dem Lehrer von Karl Stauffer-Bern, weiterempfahl. Als Pauli sich in den 1920er-Jahren der Malerei zuwandte, hatte er mit seinem expressionistischen, druckgrafischen Werk bereits internationale Anerkennung gefunden. Ab den 1930ern gehörte er zur offiziellen Schweizer Kunst und nahm unter anderem an Ausstellungen teil, an welchen auch Werke von Daumier, Goya, Ensor, Dix, Grosz und Manet gezeigt wurden. 1948 vertrat er gemeinsam mit Franz Fischer, René Auberjonois und Albert Schnyder die Schweiz an der Biennale di Venezia. 1956 beendete er die grossflächigen Fresken im Berner Rathaus, nachdem er bereits 1945 das Antonierhaus in Bern mit Fresken ausgemalt hatte. Fritz Pauli stand in diesen Jahren in engem brieflichem Austausch mit seiner Frau Elsi Meyerhofer sowie mit Freunden und Sammlern. Die Korrespondenz, welche im Kontext der Berner Fresken geführt wurde, spiegelt nicht nur die Mechanismen des Schweizer (und des Berner) Kunstbetriebs, sondern bietet auch Einblick in ästhetische Fragestellungen und offenbart die inneren Kämpfe, die Pauli mit sich focht. Im Fokus der Präsentation stehen diese Briefwechsel, weil sie das Spannungsfeld, in welchem Pauli sich bewegte, besonders gut abbilden. Ferner bietet die Auswahl aus den mehreren hundert Briefen, die sich im Nachlass von Fritz Pauli befinden, die Möglichkeit, Verbindungen zu weiteren Beständen des Kunstarchivs herzustellen und Paulis Schaffen in einem grösseren Zusammenhang zu betrachten.