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[in German] Archives on Stage

Paris im Thurgau – neue Sicht auf die Schweizer Künstlerin Martha Haffter


Wann: 27. November 2024, 18.00–19.30 Uhr
Wo: SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32 (Nähe Kreuzplatz), CH-8032 Zürich

 

Um Anmeldung bis am 25. November 2024 wird gebeten an sik@sik-isea.ch. Die Platzzahl ist beschränkt. Die Teilnahme ist kostenlos. 

 

Vortrag von Monica Seidler-Hux, M. A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Handschriftenabteilung, Zentralbibliothek Zürich


Der Tod einer Künstlerin oder eines Künstlers ist eine entscheidende Zäsur. Was geschieht mit dem Nachlass? Bleibt das künstlerische Werk sichtbar? Wird sie, wird er einen Platz in der Kunstgeschichte finden – und behalten?


Paris im Thurgau – neue Sicht auf die Schweizer Künstlerin Martha Haffter
Martha Haffter, «Zwei Mädchen beim Malen im Freien», 1919, Öl auf Karton, 30 x 37 cm, Kunstmuseum Thurgau

Obwohl die in Frauenfeld wohnhafte Künstlerin Martha Haffter (1873–1951) in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den bekanntesten Kunstschaffenden im Thurgau gehörte und während fast 50 Jahren in der ganzen Schweiz, in Frankreich und in Deutschland ausstellte, verschwanden ihre Gemälde und Zeichnungen nach ihrem Tod bald aus der Öffentlichkeit. In Erinnerung blieb das Bild der hochbetagten «Lokalmalerin», die in altmodischer Kleidung und mit einem Stubenwagen daherzog und selbstgenügsam Kinder, Blumen und Landschaften malte. 

In der Reihe «Archives on Stage» zeigt Monica Seidler-Hux, Kunsthistorikerin und Autorin, auf, wie es durch akribische Archivrecherchen und beharrliche Vermittlungsarbeit gelang, Leben und Werk von Martha Haffter wieder in Erinnerung zu rufen, ihr künstlerisches Schaffen in einen kunsthistorischen Kontext zu stellen und ihren Stil international zu verorten.

Oral History und Archivalien, ein wachsendes Werkverzeichnis und Recherchen in den Kunstszenen in Paris und in der Schweiz, in denen sie sich bewegte, legten die Grundlage, auf der Martha Haffter heute als Modellfall einer Schweizer Künstlerin im Spannungsfeld von Tradition und Moderne, Kleinstadt und Kunstmetropole präsentiert werden kann. Dabei spielte auch das Schweizerische Kunstarchiv von SIK-ISEA eine entscheidende Rolle.