Wann: 20./21. November 2025
Wo: SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32 (Nähe Kreuzplatz), CH-8032 Zürich
Um Anmeldung wird gebeten an sik@sik-isea.ch. Die Platzzahl ist beschränkt. Die Teilnahme ist kostenlos. An der Veranstaltung werden Fotos gemacht, die für die Kommunikation von SIK-ISEA genutzt werden.
Das Verhältnis von Text und Bild ist eines der ältesten und bis heute diskutierten Themen der Kunstgeschichte. Die für 2025 geplante Tagung widmet sich der Illustration und rückt damit eine besondere Art der Wort-Bild-Beziehung in den Fokus: Einerseits erscheint das Bild hier als nachgeordnet, andererseits führt es über das in Worten Ausgedrückte hinaus, indem es «hell macht», «erleuchtet» (lat. illustrare / in-lustrare, die protoindoeuropäische Wurzel *leuk- für Licht, Helligkeit enthaltend). Im 19. Jahrhundert wurde die Illustration durch die Zeitschriften zum Massenphänomen; es entstanden Unmengen an Bildern, die die Erzählungen attraktiver machten oder der Information dienten und damit an die Tradition der wissenschaftlichen Illustration anknüpften. Auch die Literaturillustration erlebte ab Mitte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn der Moderne mit Arts and Crafts, Art Nouveau und Jugendstil eine Blütezeit. SIK-ISEA nimmt den Abschluss des Forschungsprojekts «Félix Vallotton illustrateur», das in Zusammenarbeit mit der Fondation Félix Vallotton durchgeführt wurde, zum Anlass für diese Tagung. Im Frühling 2025, im 100. Todesjahr Vallottons, erscheint der Online-Werkkatalog seiner rund 1000 Illustrationen, die zwischen 1890 und 1900 in Zeitschriften, Zeitungen und Büchern veröffentlicht wurden. Gleichzeitig wird das Thema des Symposiums 2023 aufgegriffen, das sich mit dem Verhältnis von Auftragskunst und freier Kunst beschäftigte: Auch bei Illustrationen, die oft im Auftrag entstehen, stellt sich die Frage nach Spielräumen und Grenzen der künstlerischen Gestaltung.
Die Tagung ist als interdisziplinäre Veranstaltung geplant und soll auch Beiträge aus Disziplinen wie Literaturwissenschaft, Philosophie, Psychologie, Anthropologie und Wissenschaftsgeschichte umfassen. Erwartet werden auf Illustrationsfolgen oder Kunstschaffende konzentrierte Beiträge, auch Referate zu Publikationsorganen oder Verlagen sind willkommen. Neben der Frage nach dem Verhältnis von Text und Bild interessieren insbesondere Fragen der konkreten Zusammenarbeit der an Illustrationen beteiligten Personen/Institutionen und der Produktion, aber auch zu Wirkung und Rezeption.