Wenn eine Aufnahme mit der RTI-Betrachtungssoftware geöffnet wird, kann jedes einzelne Pixel das synthetische Licht von jeder Position reflektieren. Dieses sich verändernde Licht- und Schattenspiel im Bild zeigt feinste Details der 3-D-Oberflächenform des Motivs.
Anwendung im Bereich der Malerei
Mittels RTI, auch Polynomial Texture Mapping genannt (PTM), können Oberflächenmerkmale wie Craquelés, flächige Verzerrungen, Holzmaserungen, Leinwandbindungen und sichtbar gemacht werden. Durch Aufnahmen vor und nach physischen Veränderungen an Gemälden können Abweichungen in der Oberflächenbeschaffenheit und -form überwacht und abgebildet werden.
Vorteile
Das Verfahren ist nichtinvasiv und bietet 2,5-D-Informationen von Oberflächen mit einer Grösse von bis zu zwei Quadratmetern. Ein frei verfügbarer «Viewer» ermöglicht sehr detaillierte Ansichten in verschiedenen Darstellungsarten. Es können auch UV-Aufnahmen gemacht werden. Die Methode eignet sich zur Überwachung von Veränderungen, beispielsweise vor oder nach einer Ausleihe. Je nach Grösse des Objekts kann eine sehr hohe Auflösung erreicht werden. Zudem ist diese Methode kostengünstiger als strukturiertes Licht oder laserbasierte Scantechniken.
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Martin Stollenwerk, Leiter Fotografie
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